
Hartwig Durt, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen, betonte, dass die IG Metall Siegen, die mit rund 25.000 Mitgliedern die drittgrößte IG Metall-Verwaltungsstelle in NRW ist, mit Blick auf die Zukunft sehr gut dastehe – mit vielen älteren Gewerkschaftern, die ihren Erfahrungsschatz und ihr Wissen an die vielen jungen Mitglieder weitergeben. Wolfgang Schlabach, der frühere 2. Bevollmächtigte der IG Metall Siegen und Betriebsratsvorsitzender bei SMS in Dahlbruch, sagte in seiner Festrede, es komme darauf an, dass die IG Metall in der Lage sei, für ihre Ziele zu verhandeln, zu streiten, zu streiken. Deshalb stehe jeder der Jubilare auch für die Erfolge der IG Metall.

Schlabach blickte kurz nach vorn, Stichwort Industrie 4.0: Die IG Metall stehe für eine offensive Weiterentwicklung des Industriestandorts Deutschland, deshalb werde sie „die technologische Entwicklung im Interesse der Beschäftigten gestalten und neue Leitbilder für gute und digitale Arbeit schaffen“. Der Festredner blickte aber vor allem zurück auf 1945, 1955, 1965, 1975 und 1990, die Jahre, seit denen die Festgäste der IG Metall angehören. Schlabach schlug einen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkriegs über das Wirtschaftswunder und den RAF-Terrorismus bis hin zur Wiedervereinigung. Speziell für die Metaller interessant waren auch die Bildung eines Zentralkomitees der Gewerkschaften am 1. September 1945 und die ersten automatisierten Fabriken 1955, die die Industrialisierung und die wirtschaftliche Entwicklung in beiden deutschen Staaten vorantrieben.
Regional prägende Ereignisse waren die Entstehung des Biggesees und damit einhergehend der Untergang vieler Dörfer im Kreis Olpe 1965 sowie die Fusion der Landkreise Siegen und Wittgenstein 1975. 1990 fiel die Berliner Mauer, der Kalte Krieg endete – und in Ostdeutschland wurden 34 Verwaltungsstellen der IG Metall gegründet.
Über weitere, den Jubilaren persönlich wichtige Ereignisse zu sprechen, hatten die Festgäste anschließend reichlich Gelegenheit. Beste Unterhaltung wurde ihnen auch von Bauchredner Marcus Magnus mit seinem frechen Vogel sowie von Tante Luise und Herrn Kurt präsentiert, die mit ihren Körpern und ihrer Sprache gleichermaßen akrobatisch umzugehen verstehen.